Gmeinder & Co. GmbH, Mosbach/Baden
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Gmeinder Lokomotiv- und Maschinenfabrik GmbH, Mosbach/Baden
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Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH (GLG), Mosbach/Baden
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Gmeinder Bahntechnik GmbH, Mosbach/Baden
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Gmeinder Lokomotiven GmbH, Mosbach/Baden


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Zur offiziellen Homepage: Gmeinder Lokomotiven GmbH.

Firmen-Geschichte

Das Werk wurde 1913 als Steinmetz & Gmeinder KG gegründet und nach Ausscheiden von August Steinmetz 1916 in Anton Gmeinder & Cie. umbenannt. Hergestellt werden Maschinen und Werkstatteinrichtungen, die erste Lokomotiven mit Benzol-Motor liefert man im Jahre l9l9. Ab 1921 erfolgt die Weiterentwicklung eines neuartigen hydrostatischen Kraftübertragungssystems nach den Ideen von Hugo Lentz. Unter dem Namen "Badische Motor-Lokomotiv-Werke" wird zusammen mit der "Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe" und der "Motorenwerke Mannheim AG" (vorm. Benz) die "MBG Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Gesellschaft Baden GmbH, Karlsruhe" gründeten. Die Firma bezieht zu diesem Zeitpunkt auch die Fabrik- und Verwaltungsgebäude auf dem heutigen Gelände in Mosbach. Nach der Liquidation der Badischen Motorlokomotivwerke gründeten 1925 Carl und Hermann Kaelble zusammen mit Anton Gmeinder in Mosbach die "Gmeinder & Co. GmbH". Mit der finanziellen Unterstützung seitens Kaelbles konnte Gmeinder die Fertigung von Feldbahn- und Normalspurlokomotiven sowie von Grubenlokomotiven weiter ausbauen.

Erst zum 1. September 1976 gab es wieder eine gesellschaftliche Veränderung: Gmeinder wird Schwesterfirma der Carl Kaeble GmbH. 1996 ging das Unternehmen Kaeble in Konkurs, der Lokomotiv- und Getriebebau wird aber unter dem Namen "Gmeinder Lokomotiv- und Maschinenfabrik GmbH" in Mosbach weiter geführt. Zum 1. Januar 2004 wurde der Geschäftsbereich Lokomotivbau ausgegliedert und an einen Investor verkauft. Von der Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik GmbH, dem Rechtsnachfolger der Gmeinder Lokomotiv- und Maschinenfabrik GmbH, erhielt dieser das Recht, den Namen Gmeinder weiterhin als Namensbestandteil zu führen. Der Lokomotivbau lief seitdem unter der Bezeichnung Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH (GLG). Im November 2007 übernahm die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Venture Capital GmbH, Stuttgart, die GLG.

Im März 2008 eröffnet die GLG ein Zweigwerk in Waibstadt-Bernau in der Werkstatt der Südwestdeutsche Verkehrsgesellschaft (SWEG). Hier wurde unter anderem die neue Gmeinder D 180 BB fertiggestellt. Die Entwicklung dieser neuen Streckenlokomotive hat die GLG allerdings Anfang 2012 auch in größere Schwierigkeiten gebracht, da die im März 2011 fertig gestellte erste D 180 BB auch nach 11 Monaten noch keine Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt erhalten hatte - mit der Folge, dass am 23. Februar 2012 das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Gleichzeitig wurde auch das Zweigwerk in Waibstadt-Bernau nach vier Jahren wieder geschlossen. Der Lokomotivbau in Mosbach wird am 1. Juni 2012 von der Zagro Bahn- und Baumaschinen GmbH übernommen. Kurzzeitig firmiert man unter Gmeinder Bahntechnik GmbH, seit dem 3. Juli 2012 dann als Gmeinder Lokomotiven GmbH.

 

Produktionszahlen

1919 begann der Bau von Feldbahn-Motorlokomotiven mit Benzolmotoren. 1921 fertigte Gmeinder die erste Lokomotive in Deutschland, die mit einem schnellaufenden Dieselmotor ausgerüstet ist. Es folgen Regelspur-Kleinloks mit hydraulischem Getriebe in Anlehnung an die DRG-Kö. In den 1960er Jahren gab auch einen Versuch eines Triebwagens, der heute noch bei der Westerwaldbahn im Einsatz ist. Es blieb bei diesem einen Versuch und auch die Feld- und Grubenbahnlokomotiven werden heute hier nicht mehr gefertigt. Das derzeitige Typenprogramm umfaßt die normalspurigen Diesellokomotiven Typ DHS 20 B, D 25 B, D 60 C und D 100 B'B', eine Spezialität ist dabei die Ausrüstung dieser Typen mit Ex-Schutz. Deweiteren werden Sonderfahrzeuge für Nahverkehrs-Betriebe gebaut, bis Anfang der 1990er Jahre bot man auch noch Hauptstrecken-Doppel-Akkulokomotiven für den Bergbau in schlagwettergeschützter Ausrüstung an. Neben den Bau von Werk- und Speziallokomotiven führt Gmeinder Hauptuntersuchungen, Reparaturen und Umbauten durch. Außerdem lieferte Gmeinder im großen Umfang Radsatzgetriebe für Schienenfahrzeuge.

Die erhaltenen Lieferunterlagen beginnen 1926 mit der Fabriknummer 248, Ende 2023 ist die bisher höchste Fabriknummer die 5813/2023 (eine D 60 C für Thyssenkrupp Hohenlimburg GmbH, Hagen-Hohenlimburg). Innerhalb dieser Unterlagen lassen sich bis Ende 2023 insgesamt 4871 motorgetriebene Schienenfahrzeuge nachweisen.

Hinzu kommt ein selbstfahrender Generator von BBC aus dem Jahr 1936, der praktisch eine dieselelektrische Gmeinder-Lokomotive ist und nicht in den Lieferunterlagen auftaucht. Und ausserdem fehlen vollständige Lieferunterlagen der von 1919 bis 1925 gebauten Maschinen. Nachweislich bekannt sind hier 29 Lokomotiven.

So hat Gmeinder bis Ende 2023 nachweislich 4901 Lokomotiven gebaut.

 

Quellen

  • Gmeinder-Homepage
  • Gmeinder-Referenzliste 1936
  • Gmeinder Lieferkarteikarten
  • diverse Gmeinder-Prospekte
  • Angaben der Firma Gmeinder
  • Jürgen Rech: 'Eine kleine, aber feine Lokschmiede', em 6/2000
  • Rudolf Mickel: Gmeinder-Lokomotiven (EK-Verlag, 2004)
  • Angaben von Philipp Kurasch

 


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© Jens Merte